Anlässlich des Internationalen Gedenktages der Vereinten Nationen für die Opfer des Holocausts und der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar erinnert die Stadt Ahaus an die Verlegung der Stolpersteine, die seit 2005 in Ahaus verlegt sind. Die Stolpersteine sind ein Projekt des VHS-Arbeitskreises Ahauser Geschichte 1933-1945 unter der Leitung von Ingeborg Höting.
Die Stolpersteine wurden vor Häusern jüdischer Mitbürger/innen aus Ahaus verlegt, die damals durch die Nationalsozialisten in die Vernichtungslager deportiert worden waren. Sie bestehen aus einer Messingplatte, in die die Namen und Geburtsdaten der Deportierten sowie die Deportationsdaten eingraviert sind. Auch ist dort angegeben, wann die deportierten Jüdinnen und Juden ermordet wurden oder ob sie den Holocaust überlebt haben.
Gestaltet wurden die Stolpersteine vom Künstler Gunter Demnig. Er hat sie auch selbst verlegt. Das Projekt machte ihn international bekannt, denn solche Stolpersteine liegen nicht nur in Ahaus, sondern auch in vielen anderen deutschen und europäischen Orten, aus denen die Nationalsozialisten jüdische Mitbürger/innen deportiert hatten.
Einigen jüdischen Familien gelang es glücklicherweise zuvor fliehen. Und zu einigen der Überlebenden und deren Nachfahren gibt es Kontakt, sodass Angehörige ehemaliger jüdischer Familien aus Ahaus bei den Stolpersteinverlegungen dabei sein konnten. Sie stehen teils mit dem Arbeitskreis und der Stadt Ahaus bis heute in Verbindung.
Das Projekt selbst gibt es seit 1996. In Ahaus wurden die Stolpersteine zwischen 2005 und 2011 verlegt. Die Hintergrundrecherche und die Vorarbeiten sowie die Betreuung der Stolpersteine haben neben dem VHS-Arbeitskreis besonders Schüler/innen der Ahauser Anne-Frank-Realschule übernommen. Es ist besonders Hermann Löhring, einem ehemaligen Lehrer der Realschule, zu verdanken, dass sich die Schüler/innen bis heute intensiv mit der Geschichte der Ahauser Jüdinnen und Juden beschäftigen und sich weiterhin beständig um die Stolpersteine kümmern und sie regelmäßig reinigen.
In der aktuellen Pandemiesituation bieten die Stolpersteine eine gute Gelegenheit, sich einfach einmal auf den Weg in die Vergangenheit zu machen und bei einem Spaziergang vor den Stolpersteinen einen Moment zu verharren und der deportierten jüdischen Mitbürger/innen zu gedenken. Wo die Stolpersteine zu finden sind, zeigt ein Faltblatt, das auf der Homepage der Stadt Ahaus zum Herunterladen bereitsteht. http://bit.ly/StolpersteineAhaus
Die Internetseite bietet auch weitere Hintergrundinformationen und Daten zu den aus Ahaus deportierten Jüdinnen und Juden und zur geschichtlichen Entwicklung des jüdischen Lebens in Ahaus. Das Faltblatt zeigt alle fünfzehn Standorte, an denen die Stolpersteine verlegt wurden sowie Hinweise zu den drei jüdischen Gedenkstätten in Ahaus.
Kontakt zum Ahauser Stadtarchiv:
Leiter des Stadtarchivs: Max Pfeiffer, Rathausplatz 1, 48683 Ahaus, Zimmer 152, Tel. 02561-72 328, E-Mail: m.pfeiffer @ ahaus.de
Mitarbeiterin im Stadtarchiv: Christa Neite, Rathausplatz 1, 48683 Ahaus, Zimmer 151, Tel. 02561-72 327, E-Mail: c.neite @ ahaus.de