Vom 28. Januar bis 10. Februar 2020 ist im Rathaus der Stadt Ahaus eine öffentliche Ausstellung über die Lebensgeschichten von Johanna Reiss, geb. Annie de Leeuw, und Marga de Jong zu sehen. Die Ausstellung über das Schicksal zweier jüdischer Mädchen in der Zeit des Nationalsozialismus wurde am 28. Januar eröffnet. Sixtina Harris, Vorsitzende der Stichting Vrienden van Kolle Kaal in Winterswijk, berichtete eindrucksvoll von ihrer Freundin Johanna Reiss. Johanna Reiss konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an der Ausstellungseröffnung teilnehmen. Frau Hueske, deren Mutter eine gute Freundin von Marga de Jong war, war außerdem zur Eröffnung gekommen.
Annie de Leeuw aus Winterswijk musste während des 2. Weltkrieges als junges jüdisches Mädchen untertauchen, um zu überleben. Sie und ihre Schwester Sini waren fast drei Jahre im niederländischen Usselo, heute Enschede, versteckt. Ein umgebauter Wandschrank im Haus der Familie Osterveld diente als Notversteck. Das Berufskolleg Technik in Ahaus hat eigens für die Ausstellung den damals von Johanna Reis und ihrer Schwester Sina als Versteck genutzten Wandschrank nachgebaut. Die Ausstellung handelt auch von Marga de Jong aus Ahaus, die nach der Flucht ihrer Familie in die Niederlande bei Aalten (bei Winterswijk) die NS-Verfolgung überlebte. Hier werden neueste Rechercheergebnisse gezeigt. In den kommenden Tagen wird Hermann Löhring viele Schülergruppen aus Ahaus durch die Ausstellung führen.