„Ihr seid ein ganz besonderer Jahrgang“, so begrüßte Schulleiterin Margot Brügger den Abschlussjahrgang der Irena-Sendler-Gesamtschule in der festlich geschmückten Mensa. Und in der Tat waren die Abschlussfeiern für alle Beteiligten in diesem Jahr ganz besonders. Anstatt eines gemeinsamen rauschenden Festes und Abschlussballes, wurde in diesem Jahr in einem kleinen und intimen Rahmen die Verabschiedung von 161 Schülerinnen und Schüler vorgenommen.
So kamen unter den nötigen Hygienebestimmungen und entsprechendem Abstand am 15. und 16. Juni die Abschlussschüler der Irena-Sendler-Gesamtschule zusammen, um ihre Zeugnisse in einem feierlichen Rahmen entgegenzunehmen.
In sogenannten „Familieninseln“ konnten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern Platz nehmen. Jede Klasse wurde einzeln verabschiedet und dennoch war jede Feier etwas ganz Besonderes. So erinnerte Margot Brügger in ihrer Rede daran, dass die Irena-Sendler-Gesamtschule zu den ersten Schulen in NRW gehörte, die bereits am 6. März geschlossen wurde. Somit war das Lernen auf Distanz ein zentraler Punkt für die Schüler im Hinblick auf die Vorbereitung ihrer Abschlussprüfungen. „Wenn ihr die Schule im Jahr 2030 mit Distanz betrachtet, werdet ihr viele neue und andere Dinge erkennen und Dinge anders bewerten“, sieht Frau Brügger auch die Chance für die Schüler, Dinge mit Distanz zu betrachten.
Mit vielen kleinen Anekdoten und unterhaltsamen „Dönnekes“ erinnerte sie an sechs intensive und ereignisreiche Jahre des Lernens in und außerhalb der Schule, die nun für einige Schüler ein Ende findet.
Die Elternvertreter Udo Wesbuer und Wolfgang Nienhaus gratulierten den Schülern im Namen der gesamten Schulgemeinde und forderten jeden einzelnen auf, die Eltern in dieser schwierigen Zeit einfach mal in die Arme zu nehmen und ihnen Danke zu sagen. „Ihr seid die Besten und bleibt so wie ihr seid!“, gaben sie dann abschließend jedem einzelnen mit auf dem Weg. Die Klassenlehrer verabschiedeten sich mit einer Videobotschaft, verpackt in einer „Corona-Spezial-Nachrichtensendung“ von ihren Schülern. Auch die Schülerinnen und Schüler hatten während der Distanzphase die Möglichkeit einen Beitrag zu ihrer Abschlussfeier vorzubereiten. So entstanden atemberaubende Diashows sowie anekdotenreiche Reden aus der gemeinsamen Schulzeit.
Einig waren sich alle: Das System Gesamtschule bot jedem Absolventen die Möglichkeit seine individuellen Stärken und Fähigkeiten einzubringen und seinen bestmöglichen Abschluss zu erreichen. Den mittleren Schulabschluss erlangten somit 46 Schülerinnen und Schüler, den Hauptschulabschluss 41. Von den insgesamt 158 Schülerinnen und Schülern erhielten 71 die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe, wovon ein Großteil an der ISG verbleiben wird. Am Ende nahmen alle Absolventen glücklich das Abschlusszeugnis entgegen, zwar nicht persönlich aus den Händen ihrer Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, aber mit der nötigen Distanz.