Der erste Gedanke zur Gründung einer Wehr kam nach zwei Großbränden in den Jahren 1904 in der Neustraße (jetzt Parkstraße) und 1906 in der Ahauser Straße (jetzt Wiegbold) In beiden Fällen brannten ganze Häuserzeilen mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden bis auf die Grundmauern nieder. In der nachfolgenden Zeit gab es keine wesentlichen Brandereignisse, so dass mit Ausbruch des 1. Weltkrieges und dem Einrücken vieler Männer in den Felddienst der Gedanke einer Wehrgründung verworfen wurde.
Am 13. Juli 1927 trafen sich 63 Männer der Gemeinde Ottenstein mit dem Willen eine Wehr zu gründen. Vorausgegangen waren mehrere Brände mit verheerenden Folgen für die damals kleine, kaum 1000 Seelen zählenden Gemeinde. Noch am gleichen Abend der Gründung wurde eine Satzung verfasst. (Satzung)
Die gegründete Wehr bestand aus 2 Spritzenmannschaften, einer Ordnungsmannschaft und einem Steigerkorps. Den Wehrleuten standen eine Druckspritze, die von Hand befüllt werden musste und eine Saug- und Druckpumpe, die noch heute dem Löschzug Ottenstein zur Verfügung steht.
Im Jahre 1928 erhielt die Gemeinde Ottenstein auf Antrag der Feuerwehr bei der Provinzialfeuersozietät ein Darlehen von 2000 Reichsmark, mit dem Uniformen, der Steigerturm und ein Löschbrunnen im Ortskern beschafft, bzw. gebaut wurden.
Am 1. Dezember 1930 erfolgte der erste gößere Einsatz der Wehr beim Brand des Hauses Garming. Das Feuer hatte kurz nach Wahrnehmung bereits beachtlichen Umfang angenommen. Insbesondere die Bauweise und die Einlagerung von Erntegut aus Heu und Stroh verschafften dem Feuer reichlich Nahrung. Ein Übergreifen auf benachbarte Häuser musste befürchtet werden.
Hier bewährte sich erstmalig das gute und schnelle Eingreifen der Feuerwehr.
Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden alle wehrfähigen Männer nach und nach zum Kriegsdienst eingezogen. Bei Kriegsende hatte die Feuerwehr noch 7 aktive Mitglieder, die auch schon älteren Jahrgangs waren.
Im Jahre 1941 wurde die erste Motorspritze, eine TS 8, die bis ins Jahr 1964 diente, beschafft. Aus den Kriegsjahren ist bekannt, dass die Männer der Feuerwehr keinen leichten Stand hatten. Sie wurden zu Flugzeugabstürzen, Katastropheneinsätzen und zu einem Brand auf einem Feldflughafen in die Niederlande beordert.