Am 15. Juni 1988 wurde die Städtepartnerschaft zwischen Ahaus und Haaksbergen im „Gemeentehuis“ (Rathaus) im Beisein beider Räte, der Verwaltungsführungen, des deutschen Botschafters in den Niederlanden, Otto von der Gablenz, und des Präsidenten des EUREGIO-Rates, Wim Schelberg, feierlich besiegelt. Seitdem haben beide Kommunen, deren Kerne nur 25 Kilometer auseinanderliegen (die Ortsteile Alstätte und Buurse haben sogar eine gemeinsame Grenze), die Partnerschaft in ganz unterschiedlichen Bereichen mit Leben gefüllt.
Inzwischen hat es mehrere hundert Begegnungen zwischen den Menschen aus Haaksbergen und Ahaus gegeben: beim Fußball, in Politik und Verwaltung, zwischen Musik-, Karnevals- und Schützenvereinen, zwischen Verbänden und Hilfsorganisationen, in der Wirtschaft, vor allem aber auch im privaten Rahmen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern.
Die Partnerschaft steht auf historischen Füßen. Seit Jahrhunderten schon gilt neben der deutschen und niederländischen Sprache das Platt als verbindender gemeinsamer Dialekt. Zwischen Alstätte und Buurse gibt es seit vielen Generationen gute Kontakte, insbesondere zwischen der landwirtschaftlich und dörflich geprägten Bevölkerung selbst. Zum Teil wurden sie sogar während der Kriegszeit aufrechterhalten.
Neben den vielen freudigen und hilfreichen Begegnungen haben es beide Seiten aber auch mit viel Geduld, Feingefühl und gegenseitigem Verständnis geschafft, sich über die belastende Geschichte zwischen beiden Ländern, die bis heute tiefe Spuren hinterlassen hat, auszutauschen. Im Jahre 1997 nahmen Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Realschule erstmals am Nationalen Dodenherdenking in Haaksbergen teil (das nationale Totengedenken wird in den Niederlanden jährlich am 4. und 5. Mai begangen). Seit einigen Jahren werden die politischen Repräsentanten aus Ahaus jährlich hierzu eingeladen. Aus vielen Gesprächen und bewegenden Begegnungen wissen insbesondere die Ahauser um die immer noch vorhandenen Gefühle. Der Heimatverein Ahaus hat in Zusammenarbeit mit dem Historische Kring Haaksbergen im Jahr 2006 eine Broschüre mit dem Titel „Der Streik gegen die Willkür der Macht“ herausgegeben, in der an Gräueltaten deutscher Soldaten während des Krieges, auch in Haaksbergen, erinnert wird. Gemeinsam hat man schließlich auch an der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald der dort umgekommenen Menschen gedacht.
Die Feuerwehren beider Partnergemeinden haben 1997 eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Brandschutzes vereinbart, geleitet von der Erkenntnis, dass die Feuerwehr aus Ahaus - hier insbesondere der Löschzug aus Alstätte - im Grenzbereich der Gemeinde Haaksbergen schneller am Einsatzort sein kann. Hier zeigte sich aber auch deutlich, dass die Aktivitäten zwischen Gemeinden wesentlich weiter vorangeschritten waren, als auf staatlicher Ebene, da zum Wirksamwerden des Kontraktes zunächst ein Abkommen zwischen dem Land NRW und den Niederlanden nachgeholt werden musste, welches die grenzüberschreitenden Zuständigkeit möglich machte.
Seit vielen Jahren gibt es auch gemeinsame humanitäre Hilfseinsätze – in Russland, in den neuen Bundesländern direkt nach dem Fall der Mauer und auch in Litauen.
Zwischen den Schulen gibt es zahlreiche Austausche von Schülerinnen und Schülern. Die Stadtbüchereien tauschen gegenseitig und regelmäßig Literatur aus den verschiedensten Interessensgebieten aus.
Senioren aus beiden Partnerstädten veranstalten seit Jahren zweimal jährlich mehrtägige gemeinsame Besichtigungs- und Begegnungsfahrten