Im Jahre 1648 wurde in Münster und Osnabrück der Westfälische Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, geschlossen. Damit hatten zwar die militärischen Auseinandersetzungen ein Ende, doch die Folgen und Auswirkungen des Krieges waren noch überall im Lande sicht- und spürbar. Ahaus war weiterhin von Truppen besetzt, die Schulden nicht bezahlbar. So waren alle Hoffnungen im Fürstbistum Münster auf den neuen Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen gerichtet. Dieser erließ ausführliche Bestimmungen für den Wiederaufbau und die Neuerrichtung von Straßen, Mühlen etc. Im Rahmen dieser wirtschaftlichen Aktivitäten ist auch der Plan Christoph Bernhard von Galens zu sehen, in Ahaus eine Fayence-Manufaktur zu gründen. Bis dahin wurde die überaus begehrte und ausgesprochen teure Fayence aus den Niederlanden importiert.
Im November begann man mit den Vorarbeiten: Prüfung der hiesigen Tonqualität, Einstellung von Fachkräften aus den Niederlanden, Bau des Manufakturgebäudes zwischen Kirche und Burg, im Bereich der heutigen Marktstraße. Im Juni 1653 konnte mit der Produktion begonnen werden. Leider stellte sich der gewünschte Erfolg nicht ein. Bereits 1657 wird die Fayence-Produktion wieder aufgegeben.
Aus der sehr kleinen Ahauser Produktion sind heute nur noch 18 Teile eines Geschirrs mit dem Wappen des Fürstbischofs sicher nachzuweisen. Sie sind im Torhausmuseum Schloss Ahaus und im Landesmuseum Münster ausgestellt.