08. Januar 2025
Isabelle Stenert hilft als Verfahrenslotsin bei gleichberechtigter Teilhabe
Unabhängige Beratung für Familien mit Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung oder Hinweisen auf eine Behinderung
Als Verfahrenslotsin berät Isabelle Stenert junge Menschen mit einer Behinderung oder drohenden Behinderung sowie deren Familien über mögliche Hilfs- und Unterstützungsangebote der Eingliederungshilfe, hilft Kontakt zu den zuständigen Stellen herzustellen und begleitet, wenn gewünscht, den Prozess von der Antragstellung bis zur Leistungsgewährung.
Isabelle Stenert ist Erzieherin, Motopädin und Sozialpädagogin und hat viele Jahre inklusiv pädagogisch gearbeitet. Sie war vor ihrer neuen Aufgabe als Verfahrenslotsin bereits im Fachbereich Jugend der Stadt Ahaus tätig und kennt die Abläufe in der Verwaltung – aber auch die Lebensrealitäten der Familien.
In einem Interview mit der Verfahrenslotsin stellt die Stadt Ahaus das neu eingeführte, unabhängige Angebot vor, dass für mehr gleichberechtigte Teilhabe besonders von jungen Menschen sorgen soll.
Was macht eigentlich eine Verfahrenslotsin?
Ich lotse Familien mit Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung oder mit Hinweisen auf eine mögliche Behinderung durch das komplexe Sozialsystem und gebe ihnen Orientierung für mögliche Hilfen. Auch junge Volljährige können sich an mich wenden. Eine Behinderung oder drohende Behinderung bringt viele Herausforderungen mit sich. Die Vielzahl an Eingliederungshilfen und Rehabilitationsträgern kann ganz schön unübersichtlich sein. Anträge sind kompliziert und umfangreich, mit einer unabhängigen, kostenlosen und wenn gewünscht anonymen Beratung stehe ich den Hilfesuchenden zur Seite.
Und wie kann das ganz konkret aussehen?
Ich höre den Familien und jungen Menschen zu und überlege mit ihnen, welche möglichen Hilfen in Betracht kommen. Vielleicht braucht das Kind eine Assistenzleistung, jemanden der das Kind begleitet, damit es zum Beispiel am Vereinssport teilnehmen kann. Es gibt unterschiedliche Eingliederungshilfen aus den Bereichen der medizinischen Rehabilitation (z.B. Frühförderung oder als Hilfsmittel ein Gehgestell), Teilhabe am Arbeitsleben (z.B. Berufsvorbereitung, Arbeitsassistenz), Teilhabe an Bildung (z.B. Schulbegleitung oder Kommunikationshilfen) und der sozialen Teilhabe (z.B. heilpädagogische Leistungen, Mobilitätshilfen). Je nach Situation müssen die Anträge an unterschiedlichen Stellen gestellt werden. Ich helfe Familien und jungen Menschen, die passenden Stellen und Hilfen zu finden und unterstütze bei der Antragstellung, Verfolgung und Wahrnehmung von Leistungen der Eingliederungshilfe.
Was ist das Ziel des Angebotes?
Ziel ist es, allen jungen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Sie sollen die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Ich helfe dabei sich im komplizierten Sozialleistungssystem zurechtzufinden. Zudem vermittle ich bei Problemen mit Behörden und anderen Trägern und unterstütze bei rechtlichen Fragen.
Was ist das Besondere an der Verfahrenslotsin und wie kann ich mich beraten lassen?
Ich berate unabhängig, vertraulich, parteilich für die Familien und die Beratung ist kostenlos. Sie ist telefonisch oder auch persönlich im Rathaus möglich. Gerne komme ich auch zu den Familien nach Hause, in die Schule, Kindertageseinrichtung. Ich bin telefonisch unter 02561 / 72 380 oder per E-Mail unter i.stenert@ahaus.de zu erreichen. Nähere Informationen gibt es auch auf der Website der Stadt Ahaus.