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25. November 2024

Renaturierung des „Hündfelder Moores“ zwischen Ahaus und Gronau

Bürgerbeteiligung vom 25. November 2024 bis 24. Januar 2025

Das Hündfelder Moor zwischen Ahaus und Gronau soll renaturiert werden
Das Hündfelder Moor zwischen Ahaus und Gronau soll renaturiert werden
© Kreis Borken

Mitteilung des Kreis Borken:

Das „Hündfelder Moor“ zwischen Ahaus und Gronau bildet – zusammen mit dem „Aamsveen“ auf niederländischer Seite – eines der bedeutendsten Hochmoore Nordrhein-Westfalens. Die Biologische Station Zwillbrock stellte am 8. November 2024 daher einen Antrag auf Planfeststellung für das LIFE-Projekt „Wiedervernässung des Hündfelder Moores CrossBorderBog“ beim Kreis Borken. Ziel dabei ist, das bis 1979 noch vom aktiven Torfabbau betroffene Gebiet in Zusammenarbeit mit der Landschap Overijssel zu renaturieren.

Bürgerinnen und Bürger können den entsprechenden Antrag vom 25. November bis zum 24. Dezember 2024 über das Onlineportal Beteiligung NRW unter https://beteiligung.nrw.de/k/1008488 oder bei der Stadt Gronau, Grünstiege 64, im Fachdienst Stadtplanung Nebenstelle Planen, Bauen und Umwelt, von montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr einsehen. Stellungnahmen zur Planung können dann vom 25. November 2024 bis zum 24. Januar 2025 unter dem Link über den Button „Ihre Stellungnahme“, schriftlich oder zur Niederschrift bei der Stadt Ahaus, Rathausplatz 1, bei der Stadt Gronau, Grünstiege 64, oder beim Kreis Borken, Burloer Straße 93, im Fachbereich Natur und Umwelt abgegeben werden.

Das Projektgebiet umfasst insgesamt knapp 410 Hektar Fläche eines ehemals grenzüberschreitenden Hochmoores, in dem die beantragte Maßnahme umgesetzt werden soll: auf niederländischer Seite das Teilgebiet „Aamsveen“ mit 154 Hektar, auf Kreis Borkener Gebiet das Areal „Hündfelder Moor“ mit 256 Hektar. Zentrales Ziel des Projekts ist die Wiederherstellung des ehemaligen grenzüberschreitenden Hochmoores, insbesondere des für erneutes Hochmoorwachstum erforderlichen Wasserhaushalts. Dafür soll der Moorwasserstand auf möglichst großer Fläche einen hochmoortypischen Moorwasserstand erreichen.

Das „Hündfelder Moor“ weist ein leichtes Oberflächengefälle von mehr als drei Metern von Südwesten nach Nordosten auf. Das Wasser fließt dadurch sowie durch die zahlreichen nach Ende der Abtorfung verbliebenen Entwässerungsgräben vergleichsweise schnell ab und gelangt dadurch nicht in den Torf. In intakten Hochmooren fließt es hingegen kurz und wird dann schnell in den Torf aufgenommen. Durch regelmäßige Unterbrechungen der Gräben, die Anlage von Dämmen und die Errichtung von 24 Poldern soll künftig der Oberflächenabfluss wieder mehr in den Boden verlagert werden. Um flächig einen oberflächennahen Moorwasserstand zu erreichen, müssen zu tief gelegene Flächen aufgefüllt und zu hoch liegende Torfrippen abgegraben werden.

Das Projekt dient der Wiederherstellung der langfristig erforderlichen Voraussetzungen für den Erhalt der hochmoortypischen Lebensgemeinschaften und Arten. Dadurch entsteht eine deutliche Verbesserung für den Fauna-Flora-Habitat-Lebensraum (geschützte Biotoptypen und hochmoortypischen Tier- und Pflanzenarten). Zusätzlich wird es durch die Torfwiedervernässung bereits kurz- bis mittelfristig und dauerhaft zu einer deutlichen Verringerung der Torfmineralisierung kommen und damit zu einer Reduktion der Kohlenstoffdioxid-Freisetzung aus dem Hochmoor. Langfristig wird sich das Hochmoor wieder zu einer Kohlenstoffdioxid-Senke entwickeln, das somit seine ursprüngliche Ökosystemdienstleistung wiederaufnimmt.

Das Projekt „Wiedervernässung des Hündfelder Moores CrossBorderBog“ der Provincie Overijssel hat eine Laufzeit von Juli 2023 bis Juni 2029 und wird durch LIFE-Natur-Mittel der Europäischen Union, nationale Kofinanzierungen durch die Provincie Overijssel sowie durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalens und durch Eigenanteile der Projektpartner ermöglicht. Das geplante Budget für das gesamte grenzüberschreitende Projekt liegt bei rund 13 Millionen Euro, die sich zu einem Drittel auf die Niederlande zu zwei Drittel auf Deutschland aufteilen.